Kurzzeichen DIN EN 13556 | HVBR | |
Botanische Bezeichnung | Hevea brasiliensis., Familie Euphorbiaceae | |
Verbreitung | tropische Feuchtwälder von Südamerika; seit Ende des 19. Jahrhunderts in vielen tropischen Regionen, vornehmlich in Südostasien, zur Gewinnung von Latex kultiviert. | |
Weitere Handelsnamen | Gummibaumholz (DE); seringa, seringeira (BR); capi, jeve, shiringa (PE); kayu karet, k. geta, pokok getah para (ID,MY); getah asli (MY); kyetpaung (MM); cao su (VN); jaang (LA); árbol de caucho, árbol de hule (ES,sAm); sibi-sibi (GY); mapalapa (SR); yang phara (TH); seringueira (BR,PT); xiang jiao shu (CN); Pará rubber, Brazil rubber, caoutchouc (GB,US,CA). |
Kurzbeschreibung | Rubberwood gehört heute mit zu den am häufigsten verarbeiteten tropischen Hölzern dank einer erstaunlichen Entwicklung vom Abfall aus den Kautschukplantagen zu einem gefragten Rohmaterial für eine Vielzahl von Produkten, die in alle Welt exportiert werden, überwiegend aus Malaysia, aber mittlerweile auch aus anderen Regionen. Sobald der Ertrag an Latex wegen Überalterung der Plantage nachließ, wurde früher das Holz der dann um 25 bis 30 Jahre alten Bäume großenteils |
Stammform | (aus Plantagen): Aufgrund der verschiedenen Anzuchtmethoden schwanken Dimension und Form der meist runden und geradschäftigen Stämme deutlich. Astfreie Längen liegen bei 1,8 bis 2 m (selten darüber) bei Durchmessern von 25-40cm. |
Farbe und Struktur | Trockenes Holz über den ganzen Querschnitt hell gelblichweiß, unter starker Belichtung zu blass gelblichbraun nachdunkelnd. Frisches Holz wird schnell durch Pilze und Bakterien bräunlich grau bis dunkel blaugrau verfärbt. Poren mittelgroß bis grob, zerstreut und häufig in radialen Gruppen angeordnet, auf Radialflächen meist geradläufige Porenrillen hervorrufend. Holzstrahlen sehr fein und nur als niedrige Spiegel noch erkennbar. Speicherzellen (Axialparenchym) in feinen und eng stehenden tangentialen Bändern angeordnet, nur auf glatten Querschnitten mit der Lupe wahrnehmbar. Faserverlauf überwiegend gerade, selten schwach wechseldrehwüchsig, Zuwachszonengrenzen mitunter erkennbar (etwas dunkleres Spätholz). |
Gesamtcharakter | Helles und nur durch etwas dunklere Porenrillen strukturiertes Holz, das äußerlich Ramin (Merkblatt 27), hellem Aningré (Merkblatt 15), Ilomba (Merkblatt 24) oder auch hellem Limba (Merkblatt 19) ähneln kann. |
Eigenschaften | Zugfestigkeit u12-15 (N/mm²) ~ 85 |
Rohdichte lufttrocken (12-15% u) | 0,55—0,65—0,73 g/cm³ |
Druckfestigkeit u12-15 | 33—40—52 N/mm² |
Biegefestigkeit u12-15 | 59—74—109 N/mm² |
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15 | 6 070—9 200—11 500 N/mm² |
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet | 7,0—8,0—9,3 kN |
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15 | 5,4—8,0 N/mm² |
Trocknungsschwindmaß (radial) | |
Trocknungsschwindmaß (tangential) | |
pH-Wert | 5,7 |
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2) | Klasse 5 (nicht dauerhaft) |
Bearbeitbarkeit | Die Bearbeitung des mittelschweren Holzes ist problemlos, sowohl beim Sägen als auch beim Hobeln und Fräsen ergeben sich saubere Flächen und Kanten. Nur bei vermehrtem Vorkommen von Zugholz können unsaubere Oberflächen entstehen. Auch ein Verkleben der Werkzeugschneiden durch vereinzelt vorkommende Kautschuk Partikel (Ablagerungen in Spalten) ist möglich. Für Schrauben und Nägel sollte vorgebohrt werden, Verbindungen oder Passungen dürfen nicht zu stramm sein, da das geradfaserige Holz zum Platzen neigt. Die Verleimung mit allen marktgängigen Klebern ist problemlos. Rubberwood ist ein guter Anstrichträger für alle im Innenbereich verwendeten Mittel und ist auch gut beizbar. |
Trocknung | Die Schwindmaße des Holzes sind gering, aber tangential zu radial sehr verschieden, woraus sich ein noch befriedigendes Stehvermögen ergibt. Die technische Trocknung verläuft schnell und ist unmittelbar nach dem Einschnitt des möglichst nur kurz gelagerten Rundholzes durchzuführen. Trocknungsverluste durch Rissbildung und Verziehen (Zugholz!!) liegen für übliche Brettdicken von 30 mm um die 10% und sind tolerierbar. Das frisch geschnittene Holz wird üblicherweise wegen der Gefährdung durch Pilzbefall und Insekten chemisch behandelt. |
Natürliche Dauerhaftigkeit | Das Holz ist sehr anfällig für den Befall durch Holz zerstörende Pilze sowie Insekten. Kurze Lagerungs- und Transportzeiten sowie eine zügige Verarbeitung sind deshalb erforderlich. |
Verwendungsbereiche | Rubberwood sollte nur für die Innenverwendung eingesetzt werden. Als Vollholz wird es vor allem für Möbel, auch für leichte Konstruktionen, gut belüftete Wand- und Deckenverkleidungen, Friese, Leisten, Profilholz, Rundstäbe, Kleinparkett, Spielzeug, Küchenutensilien und Verpackungen eingesetzt. Weiterhin dient es als Rohmaterial für Span- und Faserplatten sowie für die Zellstoffindustrie. |
Anmerkungen | Bei der Verarbeitung ist darauf zu achten, dass Spuren der chemischen Schutzbehandlung rückstandslos entfernt werden, vor allem bei Produkten wie Kinderspielzeug und Küchenutensilien. |
Literatur | CIRAD-FORET. 1990. L’hévéa. Bois et Forêts des Tropiques (223): 57–68 Teoh, Y. P., Don, M. M. & S. Ujang. 2011. Assessment of the properties, utilization, and preservation of rubberwood (Hevea brasiliensis): A case study in Malaysia. Journal of Wood Science 57 (4) : 255–266 |
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