Kurzzeichen DIN EN 13556 PNRD
Radiata pine (Pinus radiata) – Querschnitt (ca. 12-fach)
© Thünen-Institut
Botanische Bezeichnung Pinus radiata, Familie Pinaceae
Verbreitung Westliches Nordamerika (Kalifornien und Baja California); weltweit kultiviert, v. a. in Australien und Neuseeland, Südamerika (Chile), Europa (Spanien und Portugal) und Südafrika
Weitere Handelsnamen Monterey pine (US); insignis pine, radiata pine, (ZA, AU); pino insigne (CL)

Kurzbeschreibung

Das natürliche (ursprüngliche) Verbreitungsgebiet von Pinus radiata liegt an der Westküste Kaliforniens und auf der Baja California (im Norden Mexikos), wo das Holz nur eine geringe wirtschaftliche Bedeutung besitzt. In Plantagen weltweit kultiviert, zählt es jedoch zu den meist verbreitetsten Wirtschaftsbaumarten, die sich durch eine sehr hohe Wuchsleistung auszeichnen. Zuwachszonen von mehreren Zentimetern Breite und ein hoher Splintholz-Anteil prägen das Holzbild mit entsprechend variierenden Holzeigenschaften in Abhängigkeit von der Jahrringbreite. Das vermarktete Holz stammt ausschließlich von Plantagen (v. a. aus Spanien, Chile, Australien und Neuseeland), die in einem Alter geerntet werden, in dem sich kaum oder kein Kernholz gebildet hat.

Farbe und Struktur

Der breite bis sehr breite (selten unter 15 cm) Splint ist hell bis strohfarben, vergilbt am Licht deutlich und ist klar vom gelblich braunen Kernholz abgesetzt. Ausgeprägtes Kernholz ist nur bei starken Durchmessern vorhanden. Die Zuwachszonen-Grenzen sind durch den abrupten Farbwechsel vom dunkleren Spätholz zum helleren Frühholz an der Jahrringgrenze markiert. Die Übergänge vom Früh- zum dichten Spätholz innerhalb einer Zuwachszone (bis 3 cm breit) sind gleitend. Auf glatten Querschnitten sind die großen Harzkanäle gut als dunkle Punkte und auf den Längsflächen zunächst als hellbraune später fast schwarze Linien erkennbar. Vereinzelt kommt Drehwuchs vor.

Gesamtcharakter

Hellfarbiges Kiefernholz mit meist breiten Zuwachszonen, das keinen oder nur einen geringen Kernholzanteil aufweist.

Gewicht frisch 800–850 kg/m³
Rohdichte lufttrocken (12-15% u) (0,33)–0,38–0,61 g/cm³
Druckfestigkeit u12-15 31–50 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15 60–75 N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15 7 900–15 400 N/mm²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet 2,3–5,6 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15 14–18 N/mm²
Trocknungsschwindmaß (radial) ≈ 1,5 %
Trocknungsschwindmaß (tangential) ≈ 3,0 %
Differentielles Schwindmass (radial) 0,12–0,16 %
Differentielles Schwindmass (tangential) 0,22–0,27 %
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2) 4–5

Bearbeitbarkeit

Das vergleichsweise weiche Holz von Pinus radiata ist mit geringem Kraftraufwand gut zu bearbeiten. Mit scharfen Werkzeugschneiden lässt sich ein wolliges Ausfransen des druckempfindlichen Frühholzes vermeiden. Schrauben und Nägel halten nur mäßig gut. Harzaustritt bei Erwärmung kann die Oberflächenbehandlung erschweren. Die Tränkbarkeit des Kerns ist mäßig bis schlecht, die des ohnehin fast ausschließlich im Handel vorkommenden Splintholzes jedoch gut.

Trocknung

Radiata pine ist schnell und problemlos technisch zu trocknen. Allerdings führt asthaltiges Holzgewebe vielfach zu Rissen und bei jungem, drehwüchsigem Holz kann es zu starken Verformungen kommen.

Natürliche Dauerhaftigkeit

Das Kernholz von Radiata pine ist nach DIN EN 350 nur wenig bis nicht dauerhaft (Klasse 4 bis 5). Die Dauerhaftigkeit des leicht imprägnierbaren Splintholzes lässt sich jedoch durch die Behandlung mit konventionellen Holzschutzmitteln entsprechend erhöhen.

Weiterhin werden gegenwärtig modifizierte Hölzer auf der Basis von Pinus radiata angeboten, deren Dauerhaftigkeit und Dimensionsstabilität signifikant verbessert sind (z. B. durch eine Behandlung mit Essigsäure-Anhydrid - bekannte Markennamen sind Accoya® oder auch Kebony®).

Verwendungsbereiche

Ein Großteil des Holzes von Pinus radiata wird derzeit für die Zellstoff- und Holzwerkstoff-Produktion verwendet. Des Weiteren wird es überwiegend für die Produktion von sogenannten knock-down Möbeln, Rahmen und Leisten, als Verpackungsmittel und in Sperrhölzern eingesetzt.

Austauschhölzer

Für grobjährige und splintreiche Nadelhölzer z. B. Pinus contorta, etc. die in Plantagen kultiviert werden.

Anmerkungen

Bei unsachgemäßer Trocknung und Lagerung verblaut Radiata pine schnell.

Literatur

Brink, M., 2008. Pinus radiata D.Don. In: Louppe, D., Oteng-Amoako, A.A. & Brink, M. (Editeurs). Prota 7(1): Timbers/Bois d’oeuvre 1. (CD-Rom). PROTA, Wageningen, Niederlande

Richter, H.G., Oelker, M., Kraemer, G. 2002. macroHolzdata – computergestützte makroskopische Holzarten-Bestimmung sowie Informationen zu Eigenschaften und Verwendung von Nutzhölzern. CD-ROM, Holzfachschule Bad Wildungen, Eigenverlag

Sell, J. 1989: Eigenschaften und Kenngrößen von Holzarten. Lignum, Baufachverlag AG Zürich, 87 S

Wagenführ, R. 2007: Holzatlas. 6. Auflage, Fachbuchverlag Leipzig im Hanser Verl., 816 S

Quelle: GD Holz