Kurzzeichen DIN EN 13556 PTXX
Padouk (Pterocarpus soyauxii): Querschnitt (ca. 12x)
© Thünen
Botanische Bezeichnung Pterocarpus soyauxii, P. osun, P. tinctorius, Familie Fabaceae-Faboideae (vormals Papilionaceae).
Verbreitung Tropisches Westafrika
Weitere Handelsnamen Afrikanisches Padouk, Afrikanisches Korallenholz (DE), legno corallo (IT), African padouk, barwood, camwood (GB), bois corail, padouk (FR), Africaans padoek (NL), takula (AO), m‘bel, ebeu (GA), palo rojo (GQ), ba, corail, epion, mohingué, muengé, ndimbo (CM), boisulu, kisésé, mukala (CG), ngula, wele (CD), arapka, osun (NG)

Kurzbeschreibung

Padouk zählt zu den farbigsten und technisch hochwertigsten Hölzern Afrikas. Pterocarpus soyauxii ist die Art, die im Handel am häufigsten nachgefragt wird. Hinzu kommen die zwei anderen o. g. Arten, welche aufgrund des geringeren Vorkommens häufig P. soyauxii beigemischt werden. Asiatische Arten der Gattung Pterocarpus werden zum Teil auch unter dem Beinamen Padouk gehandelt, sollten aber immer mit einem Zusatz versehen werden, der die Herkunft des Holzes angibt. Wegen des hohen Eigenbedarfs in den Erzeugerländern ist der Export der asiatischen Hölzer nach Europa gering, sodass afrikanisches Padouk im Handel dominiert. Alle afrikanischen Pterocarpus-Arten unterliegen seit Februar 2023 den Schutzbestimmungen von CITES Anhang II.

Farbe und Struktur

Der helle, schmale bis breite Splint setzt sich deutlich vom rot-violett-braun gefärbten Kernholz ab, das häufig dunklere Farbstreifen aufweist. Unter Lichteinwirkung verblasst die Farbe hin zu braun-violett oder gelblich braun. Die Poren sind groß und zerstreut angeordnet. Die Holz-strahlen sind sehr fein, auf den Tangentialflächen jedoch gut durch den regelmäßigen Stockwerkbau zu erkennen. Auf dem Querschnitt sind Parenchymbänder gut sichtbar. Diese markieren jedoch nicht die Zuwachszonengrenzen. Das Parenchym um die Gefäße ist augenförmig bis geflügelt. Durch Wechseldrehwuchs können sich Glanzstreifen ergeben.

Gesamtcharakter

Rot-violettes Holz, sehr dekorativ schimmernde, glatte Oberfläche und Farbstreifen.

Gewicht frisch 900—1 000 kg/m³
Rohdichte lufttrocken (12-15% u) 0,65—0,90 g/cm³
Druckfestigkeit u12-15 54—79 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15 101—218 N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15 10 800—15 900 N/mm²
Bruchschlagbarkeit k. A. kJ/m²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet 6,9—8,3 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15 28,7—33,0 N/mm²
Trocknungsschwindmaß (radial) 2,2—3,8 %
Trocknungsschwindmaß (tangential) 4,1—6,2 %
Differentielles Schwindmass (radial) k. A. %
Differentielles Schwindmass (tangential) k. A. %
pH-Wert 4,4—5,1
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2) Klasse 1

Bearbeitbarkeit

Maschinell lassen sich sehr schöne Oberflächen erzeugen. Aufgrund der hohen Dichte sollten Hartmetall bestückte Werkzeuge verwendet werden. Bei unregelmäßigem Faserverlauf kann es zum Ausreißen der Fasern kommen. Das Messern bereitet keine Probleme, ebenso wie das Verkleben, Schrauben und Nageln (Vorbohren erforderlich).

Trocknung

Bei schonender langsamer Trocknung ist das Risiko für Schäden wie Rissbildung, Verformungen, Verschalung oder Zellkollaps sehr gering.

Natürliche Dauerhaftigkeit

Das Holz ist nach EN 350 in die Dauerhaftigkeitsklasse 1 (sehr dauerhaft) eingestuft, was eine uneingeschränkte Verwendung im Außenbereich ermöglicht. Aufgrund der hohen Ästhetik wird Padouk aber fast ausschließlich für dekorative Zwecke im Innenbereich eingesetzt.

Verwendungsbereiche

Padouk ermöglicht aufgrund besonderer Farbgebung und guter Holzeigenschaften eine weitreichende Verwendung. Furniere werden für Möbel und Innenraumgestaltungen, Vollholz wird über-wiegend für Klangstäbe von Xylophonen (barwood), aber auch für Kleinmöbel, Gewehrschäfte, Parkett, Bootsbau, Rahmenhölzer, Zierkästen, Präzisionsgeräte, Griffe, Messerhefte und gedrechselte Schmuckstücke verwendet. In Afrika wird Padouk auch aufgrund der hohen natürlichen Dauerhaftigkeit im konstruktiven Außenbau eingesetzt.

Anmerkungen

Padouk hat besonders im frischen Zustand einen leichten Geruch nach Vanille. Der bei der Bearbeitung entstehende Holzstaub kann bei empfindlichen Personen Irritationen hervorrufen.

Literatur

CIRAD-Forêt 2009: Fiches techniques. TROPIX 6.0. CIRAD Forestry Department, Montpellier, France (Link)

Farmer, R. H. (ed.) 1972. Handbook of Hardwoods, 2nd Edition. London: Her Majesty’s Stationary Office, 243 pp.

Jansen, P. C. M., 2005. Pterocarpus soyauxii Taub. Internet Record from PROTA4U: Louppe, D., Oteng-Amoako, A. A. & Brink, M. (Editors). PROTA (Plant Resources of Tropical Africa/ Ressources végétales de l’Afrique tropicale), Wageningen, Netherlands (https://www.prota4u.org/database)

Quelle: GD Holz