Kurzzeichen DIN EN 13556 | OMSC |
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Botanische Bezeichnung | Maquira sclerophylla (= Oldmedioperebea sclerophylla); Familie der Moraceen | |
Verbreitung | Mittlerer Amazonas (Brasilien) | |
Weitere Handelsnamen | Capinura (BR) |
Kurzbeschreibung | Unter den zahlreichen Hölzern des peruanischen und brasilianischen Amazonasgebietes wurden, außer den schon länger bekannten Arten, nur wenige neue gefunden, die eine internationale Bedeutung erlangen können. Das hier beschriebene Muiratinga gehört aufgrund des häufigen Vorkommens und der besonderen Verwendungsmöglichkeiten zu dieser überregional bedeutsamen Gruppe; es kann wegen des Aussehens und der technischen Eigenschaften ähnlich wie dasetwas leichtere südostasiatische Ramin beurteilt werden (Merkblatt 27). |
Stammform | Geradschäftig und zylindrisch; astfreie Längen bis 18 m, meistens um 10 m; Durchmesser bis 0,75 m, überwiegend um 0,5 m. |
Farbe und Struktur | Einfarbig und ohne Ausbildung eines Kernholzes, gelblich weiß bis blaß gelblich braun, ähnlich Ramin oder hellem Limba; nur vereinzelt auch mit hellgelblich braunen bis 5 mm breiten Farbstreifen in weiten und unregelmäßigen Abständen, das Gesamtbild nur wenig beeinflussend. Poren fein bis mittelgroß, auf glatten Querschnitten nur als weiße Punkte und auf Längsschnitten als Porenrillen gerade noch erkennbar. Holzstrahlen nur auf radialen Flächen als niedrige bis 1 mm hohe Spiegel wahrzunehmen. Speicherzellen nicht erkennbar. Faserverlauf überwiegend gerade, Wechseldrehwuchs und Zuwachszonen fehlend oder nur schwach, beziehungsweise unregelmäßig ausgeprägt; dementsprechend sind Glanzstreifen, Farbstreifen und Fladern selten oder nur schwach ausgebildet, wodurch das Holzbild ein schlichtes und |
Gesamtcharakter | Hellfarbiges Holz mit dichter Oberfläche, deren überwiegend schlichte Struktur hauptsächlich von den feinen Porenrillen bestimmt wird. |
Abweichungen | Keine Veränderungen durch abweichendes Wachstum bekannt, aber Verfärbungen durch unsachgemäße, beziehungsweise feuchte Lagerung. |
Handelsformen | Rundholz: Grundsätzlich kein Export aus Brasilien Schnittholz: In gängigen Abmessungen, wenn Trocknung (lufttrocken) in Brasilien möglich. Furniere: Geschält oder gemessert Sperrholz: Furnier- und Tischlerplatten |
Eigenschaften | Mäßig schweres Holz ähnlich Eiche; bei der technischen und natürlichen Trocknung ist zu berücksichtigen, dass Muiratinga sehr schnell trocknen kann Muiratinga wird im ungetrockneten Zustand leicht von Pilzen, besonders |
Gewicht frisch | 1 100 kg/m³ |
Gewicht darrtrocken | 650 kg/m³ |
Druckfestigkeit u12-15 | 62 N/mm² |
Biegefestigkeit u12-15 | 113 N/mm² |
Oberflächenbehandlung | Nach den bisherigen Erfahrungen kann Muiratinga mit allen Mitteln und nach allen Methoden, eine entsprechende Trocknung vorausgesetzt, behandelt werden; das gleiche gilt für färbende Behandlungen durch Beizen. |
Verwendungsbereiche | Muiratinga ist aufgrund der Festigkeitseigenschaften ein im Möbelbau, für die Innenraumgestaltung und den Innenausbau sowie für Geräteteile einsetzbares Laubholz. Es ist als Vollholz für Rahmen, Bekleidungen, Schubkastenseiten, Leisten, Sitzmöbel sowie als Profilholz für Vertäfelungen zu verwenden. Der Einsatz als Stilholz wurde noch nicht geprüft, sollte aber bei geradfaseriger Qualität erfolgversprechend sein. Als Furniere für Möbel, besonders Innenflächen und Wandverkleidungen, naturbelassen oder farblicrf behandelt. Die derzeitige Hauptverwendung liegt in Brasilien als Außenfurnier bei der Herstellung von Sperrhölzern verschiedener Stärke. Aufgrund der guten Tränkfähigkeit erscheint ein vorteilhafter Einsatz bei der Herstellung von harzgetränktenPlatten möglich. |
Austauschhölzer | Nach dem Holzbild für Aningre/Longhi, Framire, helles Limba, Movingui, Olon und vor allem Ramin; nach den technischen Eigenschaften (und nicht der Feuchtigkeit ausgesetzt) für Eiche, lroko/Kambala, Makore, Movingui, Sapelli, Ramin und Weißes, schweres Seraya (siehe auch |
Anmerkungen | Muiratinga ist verschiedenen hellfarbigen und botanisch nahe verwandten Hölzern der südamerikanischen Gattung Brosimum sehr ähnlich und kann mit diesen verwechselt werden, wie zum Beispiel das Sande von B. utile aus Kolumbien oder auch das Amapa (murue) von B. potabile aus dem Amazonasgebiet Brasiliens. |
Literatur |
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