Kurzzeichen DIN EN 13556 | PCAB | |
Botanische Bezeichnung | Picea abies (syn.: P. excelsa), Familie Pinaceae | |
Verbreitung | Mittel- und Nordeuropa, europäisches Russland | |
Weitere Handelsnamen | Europäische Fichte, Nordische Fichte, Rotfi chte, „Rottanne“, Baltic whitewood, spruce, Norway spruce (GB); épicea (FR); abete rosso (IT); vuren (NL) |
Kurzbeschreibung | Die Europäische Fichte (Picea abies) gehört seit langem zu den wichtigsten deutschen Wirtschaftsbaumarten. Sie hat hier einen Anteil von ca. 32% an der gesamten Waldfläche und ist für die Forstwirtschaft der bedeutendste Holzlieferant. Weitere Arten von regionaler Bedeutung sind die Serbische Fichte (P. omorika), die Sibirische Fichte (P. obovata), die Himalaya-Fichte (P. smithiana) sowie die nordamerikanischen |
Farbe und Struktur | Splint- und Kernholz sind farblich nicht unterscheidbar. Holz gelblich weiß und matt glänzend, unter Lichteinfluss zu gelblichbraun nachdunkelnd. Durch den regelmäßigen Wechsel zwischen hellem Frühholz und dunklerem Spätholz entstehen auf tangentialen Flächen deutliche Fladern und auf Radialfiächen schmale Streifen. Die kleinen Harzkanäle sind nur auf glatten Querschnitten mit der Lupe erkennbar. Frisches Holz hat einen leicht harzigen Geruch. |
Gesamtcharakter | Geradfaseriges, hellfarbiges Nadelholz ohne Kernfärbung, durch dunkle Spätholzbänder deutlich strukturiert. |
Abweichungen | Starker Drehwuchs; Druckholz ( |
Gewicht frisch | 700-850 kg/m³ |
Gewicht lufttrocken | 430-470 kg/m³ |
Druckfestigkeit u12-15 | 40-50 N/mm² |
Biegefestigkeit u12-15 | 65-77 N/mm² |
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15 | 10000-12000 N/mm² |
Bruchschlagbarkeit | 46-50 kJ/m² |
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet | 1,5-2,8 kN |
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15 | 12-16 N/mm² |
Trocknungsschwindmaß (radial) | 2 % |
Trocknungsschwindmaß (tangential) | 4 % |
Differentielles Schwindmass (radial) | 0,15-0,19 % |
Differentielles Schwindmass (tangential) | 0,27-0,36 % |
pH-Wert | 4,0-5,3 |
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2) | 4 |
Oberflächenbehandlung | Fichtenholz ist, nach entsprechender Beseitigung eventueller Harzstellen mit jedem Mittel und nach jeder Methode, deckend oder lasierend, gut zu behandeln. |
Bearbeitbarkeit | Das Holz der Fichte ist leicht, weich und relativ elastisch sowie tragfähig. Die Bearbeitung des frischen wie auch des trockenen Holzes ist maschinell und handwerklich mit allen Werkzeugen schnell und werkzeugschonend durchführbar, es ist auch gut zu Schälen und zu Messern, soweit Zahl und Größe der Äste gering sind. Die Schraub- und Nagelfestigkeit ist noch zufriedenstellend, die Verklebung ist problemlos. |
Trocknung | Die mittleren Schwind- und Quellwerte ergeben ein gutes Stehvermögen. Natürliche wie auch technische Trocknung verlaufen rasch mit allgemein geringer Neigung zu Rissbildung und Verformungen. |
Verwendungsbereiche | Fichtenholz wird als Rundholz, Schnittholz, Furnier sowie in Form verklebte Bauelemente (Konstruktionsvollholz, Brettschichtholz) angeboten. Es ist das mit Abstand meistverwendete Bau- und Konstruktionsholz im Hoch- und Tiefbau, z.B. für dachtragende und andere Konstruktionen im Industrie-, Sportstätten-, Wasser- und Brückenbau. Im Innenausbau ist Fichte vielseitig verwendbar für Skelettkonstruktionen, tragende Wände und Decken, Fußböden Treppen-, Wand- und Deckenverkleidungen, Einbaumöbel, Saunabau, etc., im Außenbereich für Fassadenverkleidungen, Balkone, Fenster und Türen, Zäune und Tore. Darüber hinaus stellt die Fichte das wichtigste Massenholz für Paletten, viele Holzwerkstoffe sowie für die Zellstoff- und Papierindustrie. Gleichmäßig gewachsenes, feinjähriges und astfreies Fichtenholz aus Höhenlager der Mittelgebirge und der Alpen (etwa ab 600 bis 700 m) ist das weltweit bevorzugte und fast ausschließlich verwendete Resonanzholz für Decken und Böden klanglich anspruchsvoller Streich bzw. Tasteninstrumente. |
Anmerkungen | Nach längerer Wasserlagerung kann durch Bakterienbefall eine ungleiche Aufnahme der Oberflächenbehandlungsmittel und dadurch eine Fleckenbildung entstehen; die technische Verwendbarkeit des Holzes wird hierdurch nicht beeinträchtigt. Die Resistenz von Fichtenholz gegen schwache Laugen und Säuren ist relativ hoch. |
Literatur | Anonymus 1939: Fichte. Holz als Roh- und Werkstoff 2 (11): 407-408 |
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