Kurzzeichen DIN EN 13556 | QCXE | |
Botanische Bezeichnung | Quercus spp.; Familie Fagaceae | |
Verbreitung | Europa; Nordamerika; Ostasien | |
Weitere Handelsnamen |
Kurzbeschreibung | Als Eiche können alle Hölzer der artenreichen Gattung Quercus aus der Familie Fagaceae bezeichnet werden. Wegen der teilweise erheblichen Unterschiede in Aussehen, Struktur und technischen Eigenschaften werden drei Sortimente (Weißeiche, Roteiche, Immergrüne Eiche) unterschieden. Zu den Weißeichen gehören die beiden in Europa heimischen Stieleiche (Quercus robur) und Traubeneiche (Quercus petraea) sowie eine größere Zahl in Nordamerika und Ostasien vorkommender Arten. Die Roteichen sind in Nordamerika heimisch. Unter den zahlreichen, überwiegend in tropischen und subtropischen Regionen der Erde verbreiteten immergrünen Eichen hat nur die Korkeiche aus dem südwestlichen Europa große wirtschaftliche Bedeutung. |
Farbe und Struktur | Splint ist in Abhängigkeit des Standorts, Alter und Art 2-8 cm breit, weiß bis hellgrau (Weißeiche) oder hellgrau bis blassrosa (Roteiche). Kernholz hell lederbraun, sehr vereinzelt auch mit rötlichem Ton, bei Roteichen hellrötlich grau bis rötlich braun, selten auch hellbraun. Jahrringe deutlich markiert durch Ringe großer Frühholzporen, mehr oder weniger deutliche Fladern (tangential) bzw. Streifen (radial) hervorrufend. Holzstrahlen in zwei unterschiedlichen Größen, sehr schmale und wenige Breite (bis 2 mm) bzw. hoch (bis mehrere cm), letztere auf radialen Flächen sehr auffällige Spiegel bildend. Weißeichen und Roteichen lassen sich anhand des Spätholzporenbildes sowie chemisch relativ gut unterscheiden. |
Gesamtcharakter | Durch Ringporigkeit und große Holzstrahlen deutlich strukturierte Hölzer, deren hell- bis mittelbraune Vertreter überwiegend zu den Weißeichen, die rosabraunen überwiegend zu den Roteichen gehören. |
Abweichungen | Amerikanische Weißeichen können dunkle, als Als |
Gewicht frisch | 950–1 100 kg/m³ |
Rohdichte lufttrocken (12-15% u) | 0,65–0,76 g/cm³ |
Druckfestigkeit u12-15 | 42–64 N/mm² |
Biegefestigkeit u12-15 | 60–110 N/mm² |
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15 | 10 500–14 500 N/mm² |
Bruchschlagbarkeit | 50–75 kJ/m² |
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet | 5,1–10,7 kN |
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15 | 23–42 N/mm² |
Trocknungsschwindmaß (radial) | 2,5–3,1 % |
Trocknungsschwindmaß (tangential) | 4,0–5,5 % |
Differentielles Schwindmass (radial) | 0,15–0,22 % |
Differentielles Schwindmass (tangential) | 0,28–0,36 % |
pH-Wert | 3,9 (sauer) |
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2) | 2(–4) |
Oberflächenbehandlung | Eichenhölzer sind in der Regel mit allen Mitteln problemlos zu beizen, mattieren, lasieren und streichen. Eine Besonderheit ist die Behandlung von Weißeichen mit Ammoniak ( |
Bearbeitbarkeit | Mittelschwere Hölzer, Roteichen mit geringfügig höheren Festigkeitswerten; engringig gewachsenes ( |
Trocknung | Das Stehvermögen ist bei geradfaserigen und milden Qualitäten befriedigend bis gut, bei schweren Qualitäten durch stärkeres Quellen und Schwinden beeinträchtigt. Eichenhölzer sind im Allgemeinen äußerst schonend und langsam zu trocknen, da das Holz bei zu harter Trocknung zum Reißen und Verwerfen, vor allem auch zu Verfärbungen neigt. |
Natürliche Dauerhaftigkeit | Kernholz von Weißeichen besitzt gegen holzzerstörende Pilze eine gute Resistenz, das der Roteichen dagegen ist nur mäßig dauerhaft und ungeschützt für den Außeneinsatz nicht geeignet. |
Verwendungsbereiche | Weißeichen und Roteichen sind aufgrund ähnlicher Festigkeitseigenschaften im konstruktiven Bereich (Innenausbau) sowie im Ausstattungsbereich (Wohn-, Büro und Küchenmöbel, Wand- und Deckenbekleidungen, Vollholz- und Fertigparkett, Holzpflaster, Treppen) in gleicher Weise verwendbar. Für dekorative Zwecke wird das gleichmäßig hellfarbige Holz feinjähriger Weißeichen am höchsten bewertet. Für konstruktive Außenanwendungen ist Weißeiche gut geeignet, Roteiche wegen der geringen Pilzresistenz weniger. Zu den speziellen Verwendungen der Weißeiche gehört die Herstellung von Flüssigbehältern (Kübel, Bottiche, Fässer), die besonders bei der Reifung hochwertiger Rotweine sowie von Cognac und Whisky geschätzt werden. Roteichen sind dafür nicht geeignet. |
Austauschhölzer | Für Weißeiche: Eukalyptus, Moraceae, Rhizophoraceae, Proteaceae Für Eiche insg.: Zerreiche (Parkett, Möbel), Immergrüne Eiche (Werkzeuge), Edelkastanie, Berangan (Konstruktionsholz mittlerer Beanspruchung (z. B. Dach), Innenausbau, Möbelteile, Vertäfelungen, Furnier |
Anmerkungen | Durch Kontakt mit Eisenmetallen treten bei nassem Holz schwarzblaue Verfärbungen (Eisen-Gerbstoff Reaktion) auf und Befestigungsmittel können korrodieren. |
Literatur | DIN 68100 2010: Toleranzsystem für Holzbe- und -verarbeitung - Begriffe, Toleranzreihen, Schwind- und Quellmaße. Sell, J. 1989: Eigenschaften und Kenngrößen von Holzarten. Lignum, Baufachverlag AG Zürich. |
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