(keine Normkennzeichnung)
Ebiara (Berlinia bracteosa): Querschnitt ca. 10-x
© Thünen-Institut
Botanische Bezeichnung Berlinia spp., Familie Fabaceae-Caesalpinioideae
Verbreitung Tropisches West- und Zentralafrika
Weitere Handelsnamen bagbe (BJ); sarkpei (SL); m’possa (AO,CD,CG); obolo; abem, essabem (CM); ekpogoi (NG); melegba, pocouli (CI); „red zebrawood“ (GB)

Kurzbeschreibung

Ebiara ist eines aus einer Gruppe afrikanischer gestreifter Hölzer aus der Familie der Fabaceae, zu der als prominentester Vertreter das Zebrano und auch das weniger bekannte Beli oder Awoura (Julbernardia pellegriniana) gehören. Die gelblich-braune Grundfarbe ist ähnlich wie bei Zebrano, die dunkle Streifung jedoch unregelmäßiger und weniger kontrastreich. Zudem ist die Rohdichte von Ebiara-Hölzern etwa 10–15 % niedriger. Von den derzeit 16 anerkannten botanischen Arten der Gattung Berlinia sind es vorwiegend B. auriculata, B. bracteosa, B. confusa und B. grandiora, die regelmäßig Nutzholz liefern.

Farbe und Struktur

Splint bis 15 cm breit und hellfarbig, deutlich abgesetzt vom gelblich bis rötlich-braunen Kern mit dunklen Streifen in unregelmäßigen Abständen. Poren zerstreut, mittelgroß bis grob; Porenrillen auf Längsflächen aufgrund eines hellen Saums gut zu erkennen. Speichergewebe in augenförmigen Feldern um die Poren, mitunter auch als sehr feine, die Zuwachszonen begrenzende Bänder angelegt. Holzstrahlen sehr fein und nur auf scharf angeschnittenen Querschnitten mit der Lupe erkennbar. Faserverlauf mit unterschiedlich ausgeprägtem Wechseldrehwuchs, auf Radialflächen teils einen regelmäßigen Glanzstreifen erzeugend. Trockenes Holz ohne charakteristischen Geruch.

Gesamtcharakter

Mittelschweres und deutlich poriges, splintreiches Holz mit bräunlichem Kern und unregelmäßigen, violettbraunen Farbstreifen.

Rohdichte lufttrocken (12-15% u) Dauerhaftigkeit des Kernholzes g g/cm³
Druckfestigkeit u12-15 53–57–63 N/mm²
Biegefestigkeit u12-15 91–105–118 N/mm²
Elastizitätsmodul (Biegung) u12-15 10 500–11 140–12 900 N/mm²
Härte (JANKA) ⊥, umgerechnet 5,7–6,1 kN
Härte (BRINELL) ⊥ zur Faser u12-15 25–27 N/mm²
Trocknungsschwindmaß (radial) 3,0 %
Trocknungsschwindmaß (tangential) 5,0 %
Differentielles Schwindmass (radial) 0,18 %
Differentielles Schwindmass (tangential) 0,35 %
pH-Wert 3,8
Natürliche Dauerhaftigkeit (DIN-EN 350-2) Klasse 3

Bearbeitbarkeit

Das mittelschwere Holz lässt ist manuell und maschinell gut mit Werkzeugen bearbeiten. Bei ausgeprägtem Wechseldrehwuchs neigt das Holz beim Hobeln radialer Flächen zum Ausreißen. Nagel- und Schraubverbindungen halten gut, Vorbohren wird empfohlen. Die Verleimung mit handelsüblichen Klebstoffen ist unproblematisch. Das Holz lässt sich gut schälen und messern. Die Oberflächenbehandlung bereitet keine Schwierigkeiten; filmbildende Mittel erfordern wegen der Porigkeit der Oberfläche eine ausreichend Grundierung.

Trocknung

Mittlere Schwindmaße verleihen dem Holz ein befriedigendes Stehvermögen, wobei rift geschnittene Teile bei Feuchtewechsel eine deutlich bessere Formstabilität zeigen. Freilufttrocknung verläuft mit mittlerer Geschwindigkeit bei geringer Neigung zu Verformung und Rissbildung.

Natürliche Dauerhaftigkeit

Das Kernholz ist mäßig dauerhaft gegen Holz zerstörende Pilze und In-sekten. Für einen Einsatz im Außenbau ist das Holz wenig geeignet, vor allem da Schnittholz meist einen hohen Splintholzanteil aufweist, der leicht von Holz zerstörenden Pilzen befallen wird.

Verwendungsbereiche

Ebiara ist ein dekoratives Ausstattungsholz. Vollholz wird vorwiegend für Möbel, Füllungen, Drechsel- und Schnitzarbeiten sowie Fertigparkett eingesetzt. In Form verleimter Kanteln empfiehlt es sich auch für Rahmen von Fenstern und Türen. Die farblich ansprechenden und dekorativen Furnie-re, gemessert oder geschält, eignen sich sehr gut für Außenlagen von Sperrholz sowie Tischlerplatten für Möbel und Vertäfelungen.

Anmerkungen

Ebiara bildet häufig traumatische Harzkanäle, erkennbar an einer nahezu schwarzen Aderung auf Längsflächen. Es besteht die Gefahr, dass austretendes Harz störend auf den Abbindevorgang von Präparaten für die Oberflächenbehandlung auswirkt.

Literatur

Bolza, E. & Keating, W.G. 1972. African timbers – the properties, uses, and characteristics of 700 species. CSIRO. Div. of Build. Res., Melbourne, Australia

Farmer, R.H. 1972. Handbook of Hardwoods. 2. Aufl., B.R.E. Princes Risborough/GB

Forest Stewartship Council (FSC) Denmark (o. J.). Lesser-known species: Ebiara www.lesserknowntimberspecies.com/species/ebiara

ITTO (o. J.). Tropical Timber Information – Lesser used species: Pau rosa, Pau ferro (Swartzia fistuloides). www.tropicaltimber.info/specie/ebiara-berlinia-bracteosa

The Wood Database (o.J.). Ebiara www.wood-database.com/ebiara

CIRAD-FORÊT Tropix 7. Fiches techniques Version 7.5.1. Ebiara tropix.cirad.fr

Wiselius, S.I. 2010. Houtvademecum. Eigenschappen en toepassingen van houtsoorten. SDU Uitgeverij, Den Haag (NL). 736 p.

Quelle: GD Holz